Heinrich Hecker hat den Flugbetrieb in Waldbrunn genau im Blick
Sein Sohn baute für das Pflegeheim ein Vogelhäuschen und sorgt damit für Freude
Was fliegt denn da? Heinrich Hecker will es ganz genau wissen: Mit dem Fernglas bewaffnet sitzt der 96-Jährige am Fenster im DRK Seniorenheim in Waldbrunn und schaut konzentriert nach draußen. Dort sind Sperlinge, Meisen und Amseln unterwegs, denn seit kurzem lockt ein mit Leckereien gefülltes Vogelhäuschen! Der Logenplatz von Heinrich Hecker ist optimal, denn nur von drinnen lassen sich die Flugkünstler beobachten. Alle Versuche, die scheue Schar draußen und damit aus der Nähe zu fotografieren, sind kläglich gescheitert. Kaum geht man raus, fliegen alle weg. Das Vogelhäuschen hat Jochen Hecker, der Sohn von Heinrich Hecker gebaut und macht uns allen und natürlich Vater Heinrich damit eine große Freude.
Den Auslöser für den Hausbau gab das Klebebild eines stilisierten Vogelhäuschens am Fenster. Viel lieber wollte Heinrich Hecker, der gerne von seiner Zeit als Förster im Revier um Dürr-Ellenbach erzählt und ein enges Verhältnis zur Natur hat, ein echtes Vogelhäuschen sehen. Und so machte sich Jochen Hecker, Aktiver beim Nabu in Sensbach, ans Werk, berichtet Vater Heinrich Hecker. Seit einiger Zeit ist er auf einen Rollstuhl angewiesen. Er komme aber noch ganz gut zurecht, erzählt der Sensbacher beim Frühstück am Aussichtsplatz. In Waldbrunn fühle er sich gut aufgehoben.
Seine Augen sind auf jeden Fall noch „top“, und so verfolgt er weiter Blaumeise, Kohlmeise, Sumpfmeise und Rotkehlchen, lacht über die kleinen Zankereien der Piepmätze und wartet geduldig, dass ihm mal eine neue Art vors Glas fliegt. Ein Specht vielleicht, ein Kernbeißer oder ein Dompfaff - wie früher im Forsthaus.