"Rezepte für die Rettungswache"
Sammlung soll Lust machen auf eine gesündere Ernährung
Schon beim Blättern bekommt man Appetit: Der rote Ordner mit dem griffigen Titel „Rezepte für die Rettungswache“ macht Lust auf gutes Essen – und aufs Kochen. So soll es auch sein. Entwickelt wurde das handliche Kochbuch von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DRK-Rettungsdiensts für den Neckar-Odenwald-Kreis, unterstützt wurde das „Kochbuch“ vom betrieblichen Gesundheitsmanagement innerhalb des DRK-Kreisverbands Mosbach.
Der Hintergrund: Auch und gerade bei den langen Schichten im Rettungsdienst ist eine gesunde Ernährung wichtig. Pizza, Pommes oder Döner sind zwar zwischendurch mal ganz lecker, aber nicht gerade das, was die Ernährungsberatung empfiehlt. Also wählten die Initiatoren um Notfallsanitäterin Yasmin El-Bougi Gerichte mit gesunden Zutaten aus, die mit der Ausstattung in den inzwischen sieben Rettungswachen-Küchen des DRK-Kreisverbands in Mosbach, Schefflenz, Robern, Asbach, Osterburken, Buchen und Hardheim auch zubereitet werden können. Und die Mahlzeiten sollen sich zum Aufzuwärmen eignen. Denn im Rettungsdienst sind die Essenszeiten schwer zu planen. Wenn der Alarm losgeht, müssen die Sanitäter alles liegen und stehen lassen – auch die gerade angeheizte Pfanne oder den schon gefüllten Teller vor sich.
Die Rezepte sind in der Regel für vier Personen ausgetüftelt. So kann man nicht nur zusammen gesund essen, sondern hat im Idealfall auch noch Spaß beim gemeinsamen Kochen, haben sich die Macher überlegt. Schnell und unkompliziert sollen die Mahlzeiten auch noch sein, und dabei vielfältig: Von Fisch bis Kartoffelgulasch, von Chili bis Lasagne ist alles dabei, meist auch in einer vegetarischen Variante.
In jeder Rettungswache des DRK liegt der rote Ordner seit Anfang des Jahres bereit. Zudem können die Beschäftigten auch von unterwegs oder daheim auf die Rezepte zugreifen, denn sie sind auch als Dokument im Mitarbeiterportal hinterlegt. Einkaufen muss man ja schließlich vorher auch noch.
Erste Erfahrungen gibt es bereits: Hardheims Wachenleiter Gerd Fleckenstein, selbst leidenschaftlicher Koch, findet es gut, dass die Sanitäter selbst zu Topf und Pfanne greifen, und hat dem Ordner auch schon eigene, bewährte Rezepte hinzugefügt. Das geht ohne Probleme, denn das Kochbuch ist so angelegt, das weitere Seiten eingeheftet werden können. Auch wenn es schön sei, zusammen zu kochen und zu essen, habe man eben doch nicht immer die Zeit dazu, bedauert dagegen eine junge Mosbacher Notfallsanitäterin. Eine gute Idee sei der Ordner aber trotzdem. Der Wunsch der Initiatoren ist und bleibt, dass die Mitarbeiter künftig öfter mal aufs Fastfood verzichten und stattdessen zum Rezepte-Ordner greifen.