Innenminister Thomas Strobl besucht Integrierte Leitstelle
Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Alois Gerig besuchte Innenminister Strobl am 6. September die Integrierte Leitstelle in Mosbach beim Deutschen Roten Kreuz.
Gerne nahmen Vertreter aus der Politik und von Hilfsorganisationen die Gelegenheit wahr, dem Innenminister die Wichtigkeit der Leitstelle in Mosbach zu vermitteln. Hintergrund ist die Einrichtung einer Lenkungsgruppe zur Leitstellenstruktur im Innenministerium. Diese soll ergebnisoffen die Strukturen der Leitstellen überprüfen. Die anwesenden Repräsentanten aus dem Landkreis berichteten aber aus leidvoller Erfahrung, dass bei Reformen der ländliche Raum meist als zweiter Sieger in Erscheinung tritt und dies auch zur Sorge um den Erhalt der Leitstelle in Mosbach beitrage.
In der Leitstelle selbst konnte sich der Innenminister überzeugen, dass in der Leitstelle „gut und professionell gearbeitet“ wird. Beispiele aus der Praxis zeigten Stärken, die größere Leitstellen nicht haben können – sei es der persönliche Kontakt zwischen den Einsatzkräften und der Leitstelle oder die Nähe zu den Entscheidungsträgern in Krisenfällen wie z.B. bei den Unwetterereignissen im Mai / Juni 2016, als auch die hervorragenden Ortskenntnisse der Disponenten eine wichtige Unterstützung der Einsatzkräfte waren.
Der Innenminister betonte mehrfach, dass der aktuelle Prozess ergebnisoffen sei und die Schaffung von Großleitstellen nicht seiner politischen Zielsetzung entspreche. Vielmehr wären die Bedürfnisse des ländlichen Raums sehr wohl von Belang auch bei der Überprüfung der Leitstellenstruktur. Sein Ziel sei es, dass am Ende des Prozesses eine einvernehmliche Lösung gefunden sei, die im Konsens mit allen Beteiligten getroffen werde. Hieran hatten Vertreter aus dem Landkreis durchaus ihre Zweifel, weil mehrere Organisationen in der Lenkungsgruppe vertreten seien, die öffentlich wiederholt die Schaffung von Großleitstellen propagierten. Davor wolle man sich nicht abschrecken lassen und sich die Zeit nehmen, um eine gute Lösung zu finden – auch wenn es bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 dauere.
Positiv nahm der Innenminister mit, dass die Welt im Neckar-Odenwald-Kreis in Ordnung sei und die Zusammenarbeit zwischen den „Blaulichtorganisationen“ gut sei, was auch durch deren große Anwesenheit unterstrichen wurde. Dass der Neckar-Odenwald-Kreis Vorreiter bei der Schaffung Integrierter Leitstellen (gemeinsame Disposition von Rettungsdienst und Feuerwehr) war und seit über 15 Jahren eine Koppelung mit der Leitstelle des Hohenlohekreises hat, gefiel ebenso. Das Deutsche Rote Kreuz und der Landkreis zeigen, dass sie bei neuen Entwicklungen immer wieder voran gehen.
Deutlich beruhigter gingen die Träger der Leitstelle, der Präsident des DRK-Kreisverbandes Mosbach e.V., Gerhard Lauth und Landrat Dr. Achim Brötel, aus dem Gespräch mit dem Innenminister. Auch wenn es keine Zusage für einen Erhalt der Leitstelle gab, so sieht man die Belange des ländlichen Raums beim Innenminister doch gut aufgehoben und die Argumente aus dem Neckar-Odenwald-Kreis fielen ebenfalls auf fruchtbaren Boden.
Für DRK und Landratsamt ist es nun Ziel, die Doppelbesetzung rund um die Uhr zu erreichen. Hierfür wird eine Einigung mit den Krankenkassen erforderlich sein, die 50 % der Kosten der Leitstelle tragen.