Helfer vor Ort
Corona-Lockerungen entspannen auch die Lage im Rettungsdienst Helfer vor Ort Gruppen nehmen Arbeit wieder auf – Keine Alarmierung bei Covid-19 Verdacht
Neckar-Odenwald-Kreis. (nak) Ging bisher eine Alarmierung in der Leitstelle ein, wurden bei bestimmten Einsatzstichworten auch die Helfer vor Ort informiert, die aufgrund der Nähe häufig als erste am Unfallort eintreffen und die Zeit bis der Rettungsdienst eintrifft überbrücken. Corona jedoch hat auch dieses System außer Kraft gesetzt. Die Helfer vor Ort, wurden mit Beginn der Coronakrise und dem einführen der Schutzmaßnahmen nicht mehr alarmiert. Dies diente in erster Linie zum eigenen Schutz, besonders da auch die Versorgung mit entsprechender Schutzkleidung anfangs schwierig war.
Nun kann die Bevölkerung aufatmen, die Lockerungen der Schutzmaßnahmen sowie die deutliche entspanntere Situation bei der Schutzkleidung sorgen auch dafür, dass die Mitglieder der verschiedenen Helfer vor Ort Gruppen in Notfällen wieder ausrücken. Im Kreis werden die Gruppen in einem Zwei-Stufen-Plan ihre Arbeit wieder aufnehmen und in Notfällen den Rettungsdienst wieder unterstützen
Ab (heute) Samstag, 16. Mai, werden die Helfer vor Ort zu Einsätzen der Feuerwehr mit alarmiert und bei der Absicherung von Unfällen oder Bränden helfen. In der folgenden Woche, also ab dem 23. Mai, soll die Alarmierung bei medizinischen Notfällen hinzukommen.
Selbstverständlich tragen die Helfer auch Schutzkleidung, die ihnen von den DRK-Kreisverbänden Buchen und Mosbach zur Verfügung gestellt werden. Auch müssen alle Helfer eine separate Hygieneschulung absolvieren und feste Verhaltensregeln am Einsatzort beachten.
Die Helfer vor Ort der Ortsgruppe Schefflenz sind erleichtert, dass sie trotz der aktuellen Lage, wieder helfen dürfen. „Oft mussten wir in den vergangenen Wochen feststellen, dass wir beim Notfall ,um die Ecke' hätten helfen können, aber zur Sicherheit des Patienten und unserer eigenen nicht hinzugerufen wurden“, weiß Marco Berg. Nun sind sie also wieder im Einsatz. „Mit der vorhandenen Schutzausrüstung und Schulungen zu Hygiene und Infektionsschutz fühlen wir uns für den Einsatz gewappnet. Jetzt liegt es an den Patienten, uns über ihre Infektion zu informieren, denn nur dann können wir uns richtig schützen und gesund aus dem Einsatz zurückkehren“, appelliert Antonio Pindric an die Patienten.
Trotzdem bleiben einige Einschränkungen, um die ehrenamtlich tätigen Helfer nicht unnötigen Infektionsgefahren auszusetzen. So unterbleibt eine Alarmierung der Helfer vor Ort, sollte der Anfangsverdacht auf eine Coronainfektion aufgrund der Notfallabfrage durch die Integrierte Leitstelle vorliegen. Ebenso werden die Helfer vor Ort nicht zur Unterstützung des Rettungsdienstes zu medizinischen Notfällen in Altenheimen gerufen. Hier wird auf die Kompetenz der Pflegefachkräfte gesetzt. Je weniger Menschen die Einrichtungen betreten, umso geringer ist die Ansteckungsgefahr für die Bewohner.
„Der Zeitpunkt der Reaktivierung wurde sorgfältig durch den DRK-Einsatzstab beider Kreisverbände unter Berücksichtigung der Infektionslage im NOK sowie den Empfehlungen des DRK Landesverbands Baden-Württemberg abgewogen“, erklären die Kreisbereitschaftsleiter Dominic Burger-Graseck und Urban Fuchs.
Die sieben Tage Abstand zwischen dem 16. und 23. Mail sollen genutzt werden, um Erfahrungen zu sammeln und die Helfer an die neue Situation zu gewöhnen. Selbstverständlich wird die Situation im Landkreis weiter genaustens daraufhin beobachtet, wie sich die Fallzahlen mit den aktuellen Lockerungen entwickeln, um entsprechend reagieren zu können. Sollten die Infektionszahlen zum Beispiel konstant bleiben, könnten die Alarmierungseinschränkungen aufgehoben werden. Sollte der gegenteilige Fall eintreten, müsste das Helfer vor Ort System wieder ausgesetzt werden. Denn „an erster Stelle steht immer der Schutz der eingesetzten Helferinnen und Helfer“, machen Burger-Graseck und Fuchs deutlich.