Großbrand im Mosbacher Einkaufszentrum
Rückblick: Ein Dauereinsatz auch für das Rote Kreuz am 11. März
Tage nach dem Großbrand beim Einkaufszentrum in der Pfalzgraf-Otto-Straße am 11. März sitzt der Schock noch immer tief. Groß ist die Erleichterung, dass keine Menschen verletzt wurden. Und die Freude darüber, dass in dieser Krisensituation alle Kräfte mit Macht an einem Strang zogen. Noch immer tief beeindruckt ist Mosbachs DRK-Kreisgeschäftsführer Guido Wenzel, der ebenfalls vor Ort war, vom hohen Engagement und dem tollen Zusammenwirken von Haupt- und Ehrenamt beim Roten Kreuz, aber auch vom guten Teamwork mit Feuerwehr, THW, Polizei und dem Team der Psychosozialen Notfallversorgung . So sieht es auch DRK-Präsident Gerhard Lauth. Spontan haben Präsident und Kreisgeschäftsführer ein Dankesschreiben an alle Haupt- und Ehrenamtlichen im Verband verfasst, in dem sie ihren großen Dank zum Ausdruck bringen – auch an die Angehörigen, die ihre Lieben wieder einmal für viele Stunden nicht um sich hatten. „Der Großeinsatz hat erneut gezeigt, dass auf das Rote Kreuz im DRK-Kreisverband Mosbach Verlass ist; dass es zur Stelle ist, wenn es darauf ankommt. Die positiven Rückmeldungen der anderen beteiligten Organisationen und Institutionen machen uns stolz“, so der Präsident.
Mit etwas Abstand blicken wir zurück und „sortieren“ die Ereignisse: Die Alarmierung erfolgte über mehrere eingehende Notrufe bei der Integrierten Leitstelle des Neckar-Odenwald-Kreises in Mosbach, das war um 16.14 Uhr. Die Rettungskräfte wurden informiert, dass beim Brandausbruch noch viele Personen im Gebäude waren. Der Einsatzbeginn für den Regelrettungsdienst an diesem 11. März war um 16:14 Uhr, das Einsatzende war um 21:47 Uhr. Der Einsatzbeginn der ehrenamtlichen Einsatzgruppen startete um 16:21 Uhr und endete erst am Folgetag um 10:47 Uhr. Das heißt: Fünfeinhalb Stunden Einsatz für die Hauptamtlichen, fast 20 Stunden für die Ehrenamtlichen!
Die ersten Rettungsmittel im Einsatz waren der Organisatorische Leiter Rettungsdienst (OrGL), das Notarzteinsatzfahrzeug und zwei Rettungswagen (RTW), als zweites Rettungsmittel fuhren zwei weitere RTW los. Als klar war, dass keine Verletzten zu versorgen waren, wurde der Einsatz weiterer RTW abgebrochen. Sicherheitshalber machten sich aber die Besatzungen von zwei Krankentransportwagen und eines Notfall-Krankentransportwagens auf den Weg. Zur Betreuung der Einsatzkräfte wurden ein Leistungsmodul Betreuung und ein Kommandowagen auf den Weg gebracht.
Und wer war alles im Einsatz? In seiner Übersicht listet der Rettungsdienst folgende Kräfte auf: OrgL, Notarzt, sechs Notfallsanitäter, acht Rettungssanitäter, zwei Rettungshelfer, neun Betreuungshelfer, den Kreisgeschäftsführer und den Geschäftsbereichsleiter Hilfsorganisation – insgesamt 29 Personen. 15 Rettungsfahrzeuge waren vor Ort, Im Einsatz waren auch die Rotkreuzler aus den Ortsvereinen Billigheim, Fahrenbach, Mosbach und Schefflenz.
Der Auftrag konzentrierte sich, da es keine Verletzten gab, auf die Absicherung des Einsatzortes sowie die Organisation und Bereitstellung von Verpflegung für die Feuerwehrleute, das THW und die eigenen Kräfte. Und das nicht nur unmittelbar während des Brandgeschehens, sondern auch während der Einsatznachbereitung und der Brandsicherheitswache. Die dauerte bis in den folgenden Vormittag.
Dabei waren die Rettungskräfte keineswegs allein: Überwältigend empfand Guido Wenzel die Hilfsbereitschaft von Einzelpersonen und Firmen in der Umgebung. So erklärte sich das benachbarte Kaufland spontan bereit, mit Getränken und „Belegten“, Kaffee und Snacks zu unterstützen, ebenso die GAMMA Warenhandel GmbH & Co. KG aus Neckarsulm. Brötchen und Süßstückle brachte Nico-Valentin Englert von der Dallauer Bäckerei Englert zum Einsatzort. Mit stolzen 450 Schnitzel-Brötchen versorgte Hans-Georg Thielecke vom Mosbacher Brauhaus die Einsatzkräfte. Für das wichtige „Drumherum“ wie Flächen für die Verpflegung, Strom, Wasser und Sanitärbereich stellte Christos Bekiaridis das Geländes seines CAR WASH EXPRESS Mosbach zur Verfügung.
Im Hintergrund, aber vom ersten Moment an ebenfalls im Dauereinsatz waren die Kollegen in der Integrierten Leitstelle. Auch dort wurde, so Rettungsdienstleiter Robin Bracht, ein „Wahnsinns-Job“ gemacht. Neben dem Großbrand gab es an diesem Tag noch zwei weitere Feuerwehreinsätze und eine Telefonreanimation. Auch das Tagesgeschäft wurde unvermindert abgearbeitet.
Zum Abschluss ist nichts Wichtigeres zu sagen als Dankeschön an alle Beteiligten!