Final Destination V
Über 150 Rettungskräfte rückten 50 Mal bei der Großübung „Final Destination V“ aus!
Obrigheim. In diesem Jahr fand der fünfte Großübungstag „Final Destination V (FD 5)“ - ausgerichtet durch den DRK-Kreisverband Mosbach - in Obrigheim statt. Unter der Übungsleitung von Markus Wohlfart und seinem vierköpfigen Team nahmen mehr als fünfzehn Rettungsfahrzeuge verschiedener Hilfsorganisationen teil, die sich die diversen Aufgabengebiete teilten. Die Übungsteilnehmer reichten vom gesamten Neckar-Odenwald-Kreis über Heilbronn, Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe, Freudenstadt bis nach Idstein.
Zudem wirkten die Feuerwehren Aglasterhausen und Mosbach-Stadt sowie das DLRG Aglasterhausen, Höpfingen und Walldürn mit. Weiter beteiligt waren die Neckar-Odenwald-Kliniken mit dem so genannten „Schockraum“ sowie die Hochschule Fresenius (Idstein).
Ziel des Übungstages war es, die Fähigkeiten der Helfer insbesondere in der notfallmedizinischen Patientenversorgung zu vertiefen, theoretisches in praktisches Wissen umzusetzen, die Helfer auf mögliche Extremsituationen vorzubereiten, aber auch an persönliche Grenzen zu bringen, um so im Ernstfall überlegt und optimal handeln zu können.
In der gesamten Gemeinde Obrigheim, aber auch in Teilen Mosbachs, gab es den ganzen Tag über 24 nachgestellte Einsatzszenarien (unter anderem Herzinfarkt, Verätzungen, Handamputation, Reanimationen), die von den ehrenamtlichen Rettungsteams abgearbeitet und bis zur Ablieferung in der Neckarhalle Obrigheim betreut wurden. Hierbei wurden auch einige „Notarzteinsätze“ sowie zwei Massenanfälle von Verletzten (MANV) simuliert.
Bei der ersten „Großschadenslage“ kam es zu einem schweren Verkehrsunfall. Hier kollidierten – aus noch ungeklärter Ursache – drei PKW’s bei einem illegalen Autorennen miteinander. In deren Folge überschlug sich ein Fahrzeug und blieb auf der Seite liegen. Der Fahrer dieses Fahrzeug verstarb noch am Unfallort. Seine Beifahrerin kam mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus. Auch die Insassen der anderen beiden Fahrzeuge wurden mittelschwer bis schwer verletzt und mussten durch die Feuerwehr Mosbach mit schwerem Gerät befreit werden. Insgesamt kamen hier zehn Personen zu schaden.
Bei dem Abschlussszenario am Abend wurde die Brandmeldeanlage des ehemaligen Asylbewohnerheims in Obrigheim durch eine Explosion ausgelöst. 14 Verletzte wurden gezählt, welche durch die Feuerwehr Aglasterhausen, unter Atemschutz, in kürzester Zeit gerettet und den Kräften des Rettungsdienstes übergeben wurden. Die spezielle Aufmerksamkeit der Bevölkerung zog dieses Projekt gegen 16 Uhr auf sich. Hier wurde eine Auseinandersetzung ebenfalls im ehemaligen Asylbewohnerheim in Obrigheim simuliert, bei welchem die Statisten des „SEK“, trotz kenntlich gemachter Anscheinswaffen und Instruktoren in bunten Westen, Anwohnern wohl eine Gefahr darstellten, sodass diese die Polizei alarmierten. Diese konnte nach kurzer Klärung direkt Entwarnung geben, da es sich hier um einen Übungsteil der FD 5 handelte. Die geplante Großübung mit der DLRG fiel am Nachmittag aufgrund eines kurzzeitigen Unwetters regelrecht „ins Wasser“.
Als Fazit wurde festgehalten: „Wir haben schon viele Übungen mitgemacht. Aber diese hier war mit Abstand die Beste. Von der Darstellung der Patienten bis zum Ende. Es war ein ganz toller Tag für uns. Der hat auch mir als fertig und gut ausgebildete Rettungsdienstlerin etwas gebracht“, so Jana Schmidt, Übungsteilnehmerin des Malteser Hilfsdienstes Heidelberg.
„Es freut uns zu sehen, dass die Übungsreihe länderübergreifend angenommen wird und die Teilnehmer Jahr für Jahr aufs Neue den Weg zu uns finden. Besonders freuen wir uns aber, dass dieses Jahr nichts Ungewolltes passiert ist und alle Teilnehmer einen interessanten und tollen Tag hatten. Die Zusammenarbeit der Rettungskräfte untereinander, aber auch mit der Neckar-Odenwald-Klinik in Mosbach konnte weiter gefördert werden“, zeigte sich Übungsleiter Wohlfart in seinem Resümee hoch zufrieden.
Ein Dank der Organisatoren galt neben der Gemeinde Obrigheim, hier speziell Bürgermeister Achim Walter sowie dem Hausmeister der Neckarhalle für die tatkräftige, aktive Unterstützung, der Feuerwehr Aglasterhausen und allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich in irgendeiner Form an dem Übungs-Projekt beteiligten.
Ein besonderes Dankeschön wurde den Hauptsponsoren des Übungstages für haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte im Neckar-Odenwald-Kreis gesagt, ohne die der Tag in dieser Form nicht realisiert werden: Rewe Peter Arnold (Mosbach-Stadt), Kaufland Mosbach und Druckerei Laub GmbH (Dallau).
Von Claus Kaiser