Ein lang gehegter Traum ging in Erfüllung
DRK-Ortsverein Billigheim weihte in Allfeld offiziell sein Heim ein und blickte auf sein 30-jähriges Bestehen zurück – Karlheinz Walter mit Goldener Ehrennadel ausgezeichnet
Von Claus Kaiser
Allfeld. Groß war die Freude bei Karlheinz Walter, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Billigheim, als er zur Einweihung des neu errichteten Vereinsheimes in der Alten Ortsstraße und der Feier des 30-jährigen Vereinsbestehens zahlreiche Gäste und Ehrengäste begrüßen durfte: „Nach 30 Jahren ist es endlich soweit. Nach jahrelangen Bemühungen und vielen Plänen konnten wir unseren Traum erfüllen“.
In seiner Festrede, eine Führung durch die Chronik im Schnelldurchlauf, sagte Ehrenvorsitzender Ronald Schwammel, dass die Mitglieder des DRK-Ortsvereins Billigheim mit Dankbarkeit und Stolz auf ihr 30-jähriges Bestehen zurückblicken könnten. Es seien Jahre gewesen, „die von Kameradschaft und dem Bewusstsein der Zusammengehörigkeit getragen waren“. Hinter der Gründung des Vereins (1. Vorsitzender Ronald Schwammel; 2. Vorsitzender und Gruppenführer Karlheinz Walter) im September 1987 habe die Absicht gestanden, Ortsvereine mit Bereitschaften möglichst flächendeckend im Landkreis zu etablieren.
Die praktische Arbeit begann sofort, innerhalb von zwei Monaten wurden die Mitglieder der Ortsgruppe zu Sanitätshelfern ausgebildet. Man organisierte in der Folge unter anderem Blutspendeaktionen, 1988 erfolgte die Gründung des Jugend-Rotkreuzes unter Leitung von Erich Merkert. Anfang der 90er Jahre Begleitung und Unterstützung von Hilfstransporten in den Osten Europas. 1991 wurde erstmalig ein Einsatzfahrzeug angeschafft. Die Helfer-vor-Ort-Gruppe Allfeld wurde 1996 gebildet. 1999 löste Walter Schwammel als 1. Vorsitzenden ab. Im Jahre 2005 konnte der 10.000ste Blutspender in Allfeld geehrt werden. Ein Defibrilator im Wert von über 3.000 Euro wurde 2007angeschafft.
Im Laufe der Jahre sei die mangelnde Unterbringung von Mensch und Material immer mehr zu einem Problem geworden. Dabei sei dem Verein klar geworden, dass man zur Behebung der Misere die Sache selbst in die Hand nehmen müsse, was man auch getan habe. Die Vorgabe des Vorsitzenden Walter habe gelautet: „Wir bauen ein eigenes DRK-Haus mit Schulungsraum, Lagerflächen und Garagen“.
Der DRK-Kreisverband Mosbach habe 2014 die mutige Entscheidung getroffen, die Trägerschaft für das Bauprojekt zu übernehmen und den Löwenanteil der Kosten zu tragen. Im Wege einer 99-jährigen Erbpacht habe die Gemeinde ein Grundstück zur Verfügung gestellt und das Vorhaben auf sonstige Weise (Zuschuss von 21.900 Euro) nachhaltig unterstützt. Im Februar 2016 wurde der Bauantrag eingereicht, der Spatenstich wurde im November 2016 getätigt und das Richtfest durfte im Frühjahr 2017 gefeiert werden.
Ein Glücksfall sei auch gewesen, dass man bei der Finanzierung bei der Fördergruppe des „Leader-Programms „Neckar-Odenwald aktiv“ nicht auf taube Ohren stieß. 81.660 Euro fließen dabei dem Bauwerk aus EU-Mitteln zu. Schwammel dankte allen Förderern, in erster Linie dem DRK-Kreisverband, ohne dessen Einverständnis und Wohlwollen der Neubau, der auch anderen Allfelder Vereinen offen steht, ein Traum geblieben wäre. Der größte Dank gebühre Karlheinz Walter, „der mit großem Fleiß, großer Zähigkeit und der nötigen Nachhaltigkeit – manche mögen es Penetranz nennen – dieses Vorhaben verfolgt und vorangetrieben hat“.
Einhellig lobten die Grußwortredner DRK-Kreisverbands-Präsident Gerhard Lauth, Billigheims Bürgermeister Martin Diblik, MdB Alois Gerig, Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr, Leader-Geschäftsführer Martin Säurle und Allfelder Vereinsvertreter das stetige ehrenamtliche und kameradschaftliche Engagement sowie die tätige humanitäre Hilfsbereitschaft des Ortsvereins.
Walter bedankte sich bei der symbolischen Schlüsselübergabe beim Architekten Lothar Schmidt, der zu jeder Zeit ein offenes Ohr für die Wünsche hatte, und bei seinem Stellvertreter Erich Merkert, der beinahe täglich auf der Baustelle nach dem Rechten sah.
Für seine jahrzehntelangen Verdienste wurde Karlheinz Walter von Gerhard Lauth und von DRK-Kreisgeschäftsführer Steffen Blaschek mit der Verdienstmedaille in Gold des DRK-Kreisverbandes ausgezeichnet und für 40-jährige DRK-Mitgliedschaft geehrt. Eine Urkunde für fünf Jahre beim Roten Kreuz erhielt Christina Löser und für 20 Jahre Uwe Kühnle.
Die zweistündige Feierstunde wurde von den Klängen des Allfelder Musikvereins unter Leitung von Dirigent Frank Deschner umrahmt. Ein buntes Nachmittagsprogramm mit zahlreichen Darbietungen rundete die Einweihung und das Jubiläum ab.