Blut ist durch nichts zu ersetzen - Stadt Mosbach ehrte Blutspender
Mosbach. Bürgermeister Michael Keilbach freute sich in einer kleinen Feierstunde im Mosbacher Rathaussaal, dass zahlreiche Blutspenderinnen und Blutspender Zeit fanden, um aus seiner Hand eine Auszeichnung für ihr mehrmaliges Blutspenden entgegenzunehmen. Besonders begrüßte Keilbach den CDU-Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderates Josef Bittler und Steffen Blaschek, Kreisgeschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes.
„Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und ehrenamtliches Engagement“, sagte der Bürgermeister in seiner Ansprache, seien Schlagworte, die oft bemüht werden. Gerade Blutspender seien ein Beispiel dafür, wie soziales Engagement auch verstanden und gelebt werden könne. Mit ihrem Blut und den Bestandteilen des Blutes hätten die Spender, ohne es bewusst zu wissen, schon vielen Menschen vermutlich das Leben gerettet. Es sei daher ein unmittelbarer Dienst am Nächsten: „lebensrettend, lebenserhaltend und heilend“.
Blut sei durch nichts zu ersetzen, denn „Blut ist etwas Lebendiges“ Angetrieben durch das Herz als „Pumpstation“ nehme es auf dem sich ständig wiederholenden Weg durch den Körper wichtige Funktionen wahr: Transport von Sauerstoff und Nährstoffen, Abwehr von Krankheitserregern sowie die Blutstillung und den Wärmetransport.
Trotz allem medizinischen Fortschritt sei vorerst nichts in Sicht, das unserem „Lebenssaft“ gleichkäme. Das lebenswichtige Blut mit all seinen vielfältigen Funktionen könne nur der Körper selbst bilden. Deswegen sei es von unschätzbarem Wert, dass es Menschen gebe, die ihr Blut für Kranke und Verletzte zur Verfügung stellen.
Wie wichtig Blutspenden sei, zeigten auch die folgenden Zahlen: Alleine in Baden-Württemberg werden wöchentlich von ca. 15.000 Blutspenden die Blutbestandteilpräparate (Erythrozyten, Thrombozyten, Plasma) beim Blutspendedienst angefordert. Damit dieser Bedarf zu decken ist, werden täglich Blutspendeaktionen durchgeführt, insgesamt 4.500 Aktionen pro Jahr. Ein Schwerstverletzter braucht beispielsweise unter Umständen bis zu 50 Blutpräparate an einem Tag.
Viele Operationen, Organübertragungen und die Behandlung von Patienten mit bösartigen Tumoren sind nur Dank moderner Transfusionsmedizin möglich. Der DRK-Blutspendedienst stellt 80 % des gesamten Blutbedarfs für 300 Krankenhäuser und 69 Depots in Baden-Württemberg und Hessen zur Verfügung. Zur Versorgung unserer Krankenhäuser ist eine Sicherheitsreserve für drei Tage von 9.000 Blutpräparaten angestrebt.
Blutspenden ist eine Hilfe auf Gegenseitigkeit, schnell können wir alle in die Lage kommen, hierauf angewiesen zu sein. Jeder Patient muss, ungeachtet seiner finanziellen Lage, Zugang zu Blut oder Blutprodukten haben. Nur die Kosten, die für die Blutkonserve tatsächlich anfallen, werden den belieferten medizinischen Einrichtungen in Rechnung gestellt. Denn der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen arbeitet gemeinnützig.
Nicht nur den Spendern gebühre Dank und Anerkennung, so Keilbach, sondern auch den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern des Deutschen Roten Kreuzes. Für das vergangene Jahr wurden insgesamt 44 Mosbacher Bürgerinnen und Bürger für vielfaches Blutspenden ausgezeichnet. Die Urkunden und die Blutspendeehrennadeln überreichten Michael Keilbach und Steffen Blaschek.
Zehn Mal gespendet haben: Wilfried Ahrens, Holger Bartz, Agnes Becker, Sandra Blasmann, Sladana Cabraja, Luigi Carnevale, Lothar Diemer, Joana Findeisen, Elke Frommherz, Rico Gruner, Frank Hein, Mehmed Kizakli, Egon Korsanke, Stefanie Kraft-Höck, Raphaela Leitz, Verena Ludwig, Rosemarie Menger, Stefan Merk, Sarah Moosmann, Kerstin Schmid, Steffen Schoder, Susanne Schulcz, Michaela Schulz, Annika Spitzer und Torsten Ulbricht. 25 Mal: Thomas Albrecht, Gernot Emig, Martina Fahrbach, Herbert Fröscher, Daniel Herbst, Katrin Hillenbrand, Sebastian Kretschmer, Werner Löhlein, Inge Müller, Ulrike Reichelt, Frank Rieger, Dirk Schoder, Erhard Schork, Doris Tschaut und Christina Wilbrecht. Heiko Nonnenmacher, Eberhard Platzer und Ulrike Wagner haben ihr Blut 50 Mal Blut gespendet. 75 Mal hat Karl Kalbanter seinen Lebenssaft zur Verfügung gestellt.
Steffen Blaschek dankte im Namen des Roten Kreuzes den Blutspendern und der Stadt für die wiederholte Ausrichtung der Ehrung. Auch er betonte, dass die Mitglieder der Ortsvereine die Blutspendetermine ehrenamtlich durchführten. Für jeden Spender erhalte der Ortsverein eine finanzielle Erstattung des Blutspendedienstes, um seine ehrenamtliche Arbeit zu finanzieren. Etwaige Überschüsse aus den Blutspenden würden ausschließlich für satzungsgemäße Zwecke des Deutschen Roten Kreuzes eingesetzt. Interessant sei sicherlich, dass die meisten Blutspenden nicht etwa für Unfallopfer, sondern für Krebspatienten und Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes benötigt werden – Erkrankungen, die jeden völlig unverschuldet treffen können und mit den wahrscheinlich jeder in seinem persönlichen Umfeld bereits konfrontiert gewesen sei. Abgerundet wurde die Ehrung mit einer Führung durch die neu eröffnete Ausstellung der „Alltagsmenschen“, zu der die Leiterin der Abteilung für Stadtmarketing, Andrea Zorn, einlud.